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Gemüsegarten

Giftfreie Pflege

Der Begriff Pflanzenschutz ist aus biologischer Sicht irreführend – denn während synthetische Chemikalien zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden, mögen sie einige Organismen zwar schützen – im Gesamtsystem der Natur richten sie jedoch grossen Schaden an. Sie gelangen ins Grund- und Oberflächenwasser und landen so am Ende wieder auf unserem Teller und gefährden unsere Gesundheit. 

 

Pestizide werden u. a. nach «Ziel-Organismen» gegliedert: So gibt es Insektizide (gegen Insekten), Herbizide (gegen Pflanzen) und Fungizide (gegen Pilze). Doch während die Zielorganismen abgetötet werden, richten sich die Pestizide oft auch gegen andere Organismen, die sie entweder schädigen oder ebenfalls töten. So schaden sie unter anderem auch Bienen und Hummeln, Vögeln, Amphibien und zum Teil Säugetieren. 

 

Der Einsatz von Herbiziden auf Flächen mit wenig biologischer Aktivität ist gemäss 

Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung ChemRRV in der ganzen Schweiz ver- 

boten, auf 

  • Wegen und Strassen, inkl. Randsteine, Trottoirs etc.,

  • Plätzen, Parkplätzen, Lagerplätzen, Kopfsteinpflaster, Rasengittersteinen,

  • Verbundsteinen, Hartbelägen, Kies- und Mergelflächen,

  • Dächern, Fassaden und Terrassen,

  • Böschungen und Grünstreifen.


Umgang mit Pflanzenkrankheiten

Noch weiter geht der Schutz bei Hecken, Wald und Feldgehölzen (inkl. 3 m breitem 

Saum), bei Gewässern (plus 6 m breiter Uferbereich) und bei Schutzgebieten (inkl. 

6 m breitem Pufferstreifen). Hier sind jegliche Pestizide (neben Herbiziden auch 

Fungizide und Insektizide) verboten.  


Setzen Sie bei der Wahl der Pflanzen auf einheimische Arten aus der Region; bei Zierpflanzen und Gemüse auf robuste, krankheits- und schädlingsresistente Sorten, die gut an Bodenbeschaffenheit und Klima angepasst sind. Wachsen die Pflanzen an ungünstigen Standorten, sind sie gestresst und anfälliger für Krankheiten.


Kräuterauszüge und Pflanzenjauchen aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm, Knoblauch u. a. schützen präventiv vor Schädlingen und Pilzbefall. Entfernen sie kranke Pflanzenteile und entsorgen Sie diese im Kehricht (nicht auf dem Kompost).


Informationen zu natürlichem Pflanzenschutz:



Umgang mit unerwünschten Pflanzen

Den Begriff des Unkrauts dürfen Sie getrost vergessen. Viele der spontan wachsenden Pflanzen erfreuen uns mit ihren Blüten, nützen den Insekten und anderen Organismen und nehmen nicht überhand. Jäten Sie nur, was Sie bewusst nicht wollen oder was zu viel Platz einnimmt. Auf Kies-/Mergelflächen oder zwischen Steinplatten kann das Abbrennen mit einem Flammgerät oder Übergiessen mit kochendem Wasser von kleinen Pflanzen Abhilfe schaffen.


Was sonst noch nützlich ist

Gerade im Gemüsegarten wünschen wir uns den Erfolg unserer Arbeit. Es macht Freude, selbstangebautes Gemüse zu servieren und zu geniessen. Hier nutzen Anbauarten wie die Permakultur die Tatsache, dass sich verschiedene Nutzpflanzen gegenseitig in ihrem Wachstum unterstützen und vor «Schädlingen» und Krankheiten bewahren. Beispielsweise halten Zwiebeln und Möhren gegenseitig Fliegen fern.



Weitere Informationen

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