Im Kompost- oder auch Laubhaufen bauen Bakterien, Pilze und Kleinlebewesen organische Abfälle ab und wandeln sie zu fruchtbarem Humus um. Dabei wird Energie frei, und die Temperatur im Kompost-/Laubhaufen steigt an. Der Haufen ist ganzjährig belebt und dient mit seinem besonderen Klima einigen Tierarten, sogar dem Igel, als Winterquartier oder ist ein beliebter Futterplatz (Regenwürmer, Asseln etc.).
Jährlich werden in der Schweiz über 1 Mio. Tonnen pflanzliche und tierische Abfälle (Mist) aus Küche, Haushalt und Garten durch die Kehrichtabfuhr entsorgt und damit dem natürlichen Kreislauf der Stoffe entzogen. Diese Abfälle könnten kompostiert werden, um wertvollen Humus zu gewinnen. Bei konsequenter Kompostierung könnte auf die Einfuhr von jährlich ca. 90 ́000 Tonnen Erde und Kompost sowie rund 60 ́000 Tonnen Torf verzichtet werden. Mit Komposterde kann auf künstliche Düngung im Garten verzichtet werden.
Standort für den Komposthaufen
Das Ziel des Komposthaufens ist es, dass natürliche Garten- und Küchenabfälle zu neuem Humus ab- und umgebaut werden. Dies erledigen die Mikroorganismen, Insekten und z. B. auch einige Schneckenarten. Sie alle sind auf ein geeignetes Klima im Kompost angewiesen. Der Kompost darf nie austrocknen und muss gut belüftet ist. Es empfiehlt sich daher, für den Komposthaufen einen halbschattigen Standort. Als Sicht- und Windschutz sowie zur Beschattung eignen sich Heckenpflanzen. Wählen sie einen Standort, der Nachbarn und auch sie selbst nicht stört.
Kompostbehältnis
Das Behältnis muss Luft- und Wasseraustausch ermöglichen. Gebräuchlich sind Gitter oder Lattenroste. Letztere können flexibler angepasst werden. Wer mag baut sich einen 3-Kammer-Komposter (siehe Anleitung) Dieser eignet sich besonders für die Bewirtschaftung des entstehenden Humus.
Achten sie beim Aufschichten des Materials auf einen ausgewogenen Anteil von Kohlenstoff und Stickstoff bzw. von holzigem Material zu frischem Grün. Starten sie den Kompost mit einer Lage groben Materials von ca. 20 cm. Legen sie den Kompost direkt auf der Erde oder auf einem durchlässigen Gitter an, nicht auf Betonboden o. ä.
Welche Abfälle sind wie zu kompostieren
Laub
Laub gehört zu den wichtigsten Kompostmaterialien im Garten. Es gibt einige Laubarten, die schwerer verrottbar sind, wie z. B. die Blätter von:
Eiche
Kastanie
Pappel
Birke
Platane
Buche
Walnuss
Fichte
Akazie
Da bei der Kompostierung von diesen Laubarten, insbesondere bei Eichenlaub, Gerbsäure frei wird, die zu einer Versauerung des Kompostes führt, kann der Zusatz von Kalk oder Tonmineralien (Bentonit) zweckmäßig sein.
Hingegen leicht kompostierbar ist das Laub von:Kern- und Steinobst
Ahorn
Linde
Weide
Esche
Eberesche
Erle
Haselnuss
Laub vor dem Sammeln und Kompostieren mit dem Rasenmäher zerkleinern.
Baum- und Heckenschnitt
Man kann dieses Material mit einer Gartenschere oder einem Häckselgerät zerkleinern und zur besseren Durchlüftung dem Kompost beimischen.
Küchenabfälle
Obst- und Gemüsereste
Kaffee- und Teefilter
Eierschalen
Hinweis zu Küchenabfällen
Nicht-pflanzliche Küchenabfälle (Fleisch-, Wurst-, Fischreste, Knochen) sind nicht geeignet, da bei der Eigenkompostierung regelmäßig nicht die erforderlichen Temperaturen über die notwendige Zeitdauer für eine sichere Hygienisierung (Seuchenhygiene) erreicht werden. Zudem sollte auf diese wie auch auf alle gekochten Küchenabfälle aus hygienischen Gründen verzichtet werden, um keine Nager und Ungeziefer anzulocken.
Oder wenden Sie sich direkt an die Kompostberatung der Stadt Basel:
Kompostberatung
061 267 21 13
Massvoll: Schalen von Südfrüchten
Südfrüchte werden zwecks besserer Haltbarkeit während des Transports mit pilztötenden Substanzen (Fungiziden) behandelt. Diese Chemikalien können biologisch abgebaut werden und beeinträchtigen in geringen Mengen den Rotteprozess nicht. Kleinere Mengen sind für die Gesamtkompostierung deshalb unproblematisch.
Papier und Karton
Kleine Mengen an Küchen- oder Zeitungspapier, die zur Auskleidung des Küchenabfallbehälters verwendet werden, lassen sich gut kompostieren.
Grundsätzlich sind Papier und Karton biologisch abbaubar und werden auch bei der Eigenkompostierung zersetzt. Jedoch enthalten diese oftmals Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe, die für die Verwertung im Boden nicht geeignet sind. Größere Mengen von Papier, bedrucktem Papier einschließlich Zeitungspapier und Karton, auch Eierkartons und Obst- und Gemüseschalen, können ökologisch besser über das Altpapierrecycling verwertet werden.
Kleintierstreu
Insbesondere aus hygienischen Gründen sollte nur Kleintierstreu von Pflanzenfressern verwendet werden, unter der Voraussetzung, dass Streu auf pflanzlicher Basis (z. B. Holz- oder Strohstreu) verwendet wurde. Nicht kompostierbar sind alle im Handel erhältlichen Einstreumaterialien auf Granulatbasis. Sofern Kleintierstreu nicht ausdrücklich als biologisch abbaubar bezeichnet ist, gehört es in den Haushaltabfall.
Holzasche
Asche aus der Verbrennung von unbehandeltem Holz kann als mineralischer Bestandteil in geringen Mengen bei der Eigenkompostierung zugegeben werden. Die Asche sollte gut untergemischt werden. Größere Ascheanteile sind für die Eigenverwertung nicht geeignet, da es wegen der Aufkonzentrierung von Schwermetallen in der Asche zu einer Anreicherung von Schwermetallen im Kompost kommen kann.
Ungeeignete Materialien
Kranke Pflanzenteile (gehören in die Biotonne)
Neophyten (gehören in die Biotonne), invasive Neophyten gehören in den Haushaltabfall um ein Versamen in jedem Fall zu vermeiden.
Glas, Metall, Kunst- und Verbundstoffe.
Öl- und Farbreste
Bauschutt und Mörtel
Kohlenasche aus Öfen
Schlamm aus Dachrinnen
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