Bäume sind weit mehr als nur eine grüne Dekoration unserer Umgebung. Das Wachsen der Bäume im Rhythmus der Jahreszeiten und die Entwicklung arttypischer und doch so individueller Gestalten begleiten uns täglich und gestalten unser Umfeld. Einheimische Bäume sind für viele Vögel und andere Tierarten bevorzugte Lebensräume im Siedlungsraum. Sie spenden angenehmen Schatten im Sommer, der durch Verdunstungskühle über die Blätter zusätzlich wertvoll ist. Sie helfen mit bei der Filtration der Luft von Schadstoffen und binden Staubpartikel. Neben dem ökologischen Wert sind Bäume auch markante Merkpunkte und Identifikation. Die vielen nach Bäumen benannten Plätze und Strassen zeugen davon.
Naturnah gestaltete Hausumgebungen, Alleen entlang von Strassen und Parkanlagen mit Bäumen vermitteln Geborgenheit und tragen entscheidend zur Stressminderung und zur Erholung in dicht bebauten Siedlungsräumen bei. Nachweislich senken viele Bäume in der Umgebung den Bluthochdruck und haben eine positive Wirkung auf Diabetes. Die Farbe Grün wirkt beruhigend auf uns Menschen. Bäume geben sogenannte Terpene ab, Moleküle, mit welchen sie sich gegen Schädlinge wappnen. Die Terpene wirken auch auf den Menschen positiv.

Warum heimische Gehölze wichtig sind
Die Forderung nach einheimischen Gehölzen hat nichts mit Geringschätzung für die weltweite Vielfalt interessanter Gartengehölze zu tun. Nur einheimische Gehölze gewähren jedoch die volle Vernetzung mit Bodenlebewesen, Pilzen, Begleitpflanzen und daraus resultierenden Lebensraumangeboten für die ganze Breite der damit verknüpften Tierwelt. Ihre Blätter, Blüten und Früchte werden von Hunderten von Insektenarten, Spinnen und Vögeln genutzt.
Exotische Gehölze können diese Rolle wegen der fehlenden Vernetzung in unserem Ökosystem nur bedingt oder gar nicht übernehmen. Auf einer Eiche leben einige Hundert Insektenarten, auf einer Rosskastanie nur circa 10. Fast alle einheimischen Sträucher blühen im Frühling und erfreuen uns im Herbst mit Früchten, die nicht nur für die Tierwelt sondern zum Teil auch für den Menschen essbar sind. Bei einheimischen Bäumen soll auch die regionale Herkunft beachtet werden, beispielsweise Östliches Mittelland, Jura oder Nördliche Kalkalpen. Einheimische Gehölze sind an das lokale Klima und die lokalen Bodenverhältnisse angepasst und haben im Laufe der Zeit genetische Unterschiede entwickelt.
Allein für das Mittelland stehen über dreissig heimische Baumarten und rund sechzig Straucharten zur Auswahl, also ein grosses Potential für unterschiedlichste Ansprüche der Gartengestaltung. Viele einheimische Gehölze halten auch hohe Temperaturen aus. Es gibt auch eine ganze Anzahl Arten, welche mit den anforderungsreichen Bedingungen im öffentlichen Raum zurechtkommen und gegenüber Streusalz, anderen Schadstoffen und Hitze nur mässig empfindlich sind. Zudem kann durch geschickte Ausführung von Baumscheiben der Einfluss von Schadstoffen, mechanischen Belastungen und einer schlechten Wasserversorgung vermindert werden.