Was wird doch im Herbst in unseren Gärten geschnitten und gehäckselt, gerecht und geblasen! Dabei gäbe es oft einfache Lösungen: Äste und Laub lassen sich zu Haufen aufschichten und bilden wertvolle Kleinstrukturen, in welchen Amphibien, Igel und Blindschleichen überwintern können. Im nächsten Sommer brüten in den Asthaufen vielleicht auch Rotkehlchen und Zaunkönig.
Natur braucht Zeit und etwas Unordnung
Pflanzenstängel werden meist erst im abgestorbenen Zustand zum Überwintern oder Nisten von Wildbienen und anderen Insekten genutzt. Als Nistplätze sind sie dann brauchbar, wenn sie mindestens 2 bis 3 Jahre stehen bleiben, da die Besiedlung frühestens nach einem Jahr stattfindet und die Entwicklung der "Mieter" ein weiteres Jahr dauert. Im dritten Jahr darf der Schnitt nicht vor dem Frühling stattfinden, so dass die Tiere ausgeschlüpft sind. Für Stängelbewohner braucht es deshalb Flächen, die höchstens alle paar Jahre geschnitten werden. Auf solchen Brachflächen häufen sich mit der Zeit auch leere Schneckenhäuschen an, die von einigen Wildbienen und anderen Insekten ebenfalls gerne zum Nisten genutzt werden.