Wer den unscheinbaren Ameisenlöwen – ein Insekt von 10 bis 17 mm – mit seinen langen Zangen, dem flachen, bräunlichen Körper und dem leicht behaarten Kopf und Nacken sieht, kann es kaum glauben: Aus diesem heimlichen Bodenbewohner wird eine zierliche Jungfer. Aus dem Imago des Ameisenlöwen, dem Larvenstadium der Ameisenjungfer, entsteht ein libellenähnliches, feingliedriges Fluginsekt. Da die Ameisenjungfer nachtaktiv ist, ist sie wenig bekannt. Zudem lebt sie nur für wenige Wochen zur Paarung und Eiablage.
Der Ameisenlöwe lebt räuberisch und hat es vor allem auf Ameisen abgesehen. Kommt eine Ameise in die von ihm gegrabene, trichterförmige Fallgrube gibt es kein Entrinnen mehr. Der feine Sand transportiert sie immer tiefer in den Trichter, wo der Ameisenlöwe mit seinen starken Zangen schon wartet. Er spritz ihr ein lähmendes Sekret in den Körper und saugt sie aus. Droht eine Ameise zu entkommen bewirft sie der Ameisenlöwe sogar mit feinem Sand. Wegen seiner Seltenheit steht der Ameisenlöwe auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Für den Menschen ist der Ameisenlöwe völlig ungefährlich.
Diese Art können Sie fördern:
Der Ameisenlöwe gilt in Europa als gefährdet. Dabei sind seine Ansprüche an seinen Lebensraum nicht unerfüllbar. Er braucht trockenen, sandigen Boden, in den er seine Trichter graben und Beute fangen kann – vornehmlich Ameisen, aber auch Raupen. Wenn also das Nahrungsangebot und ein ungestörtes Eckchen im Garten oder auf dem Balkon gegeben ist, kann dieses wundersame Insekt durch die Anlage eines Sandariums gefördert werden. Besonderheit: diese Sandfläche sollte vor Regen geschützt sein.
Fotos: 1 © Ann Walter; 2 © ETH Zürich Albert Krebs; 3 Wikimedia Pjt56