In der Schweiz sind 9 staatenbildende Wespenarten bekannt. Die meisten von ihnen sind friedlich. Selbst die Hornissen, von denen hartnäckig behauptet wird, dass bereits drei Stiche ausreichen, einen Menschen tödlich zu vergiften, sind längst nicht so gefährlich, wie manche glauben. So bedarf es für eine Person mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm an die 1000 Hornissenstiche, um in Lebensgefahr zu geraten.
Wespen vertilgen jeden Sommer grosse Mengen von Mücken, Fliegen und auch Läusen, welche ihnen als proteinreiche Larvennahrung dienen, und sind gleichzeitig selbst Futter für
viele Vögel. Sie sind daher wichtige Schädlingsbekämpfer und Nahrungsgrundlage zugleich.
Lediglich zwei Wespenarten fallen durch lästiges Verhalten auf. Es sind dies die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Mitte September sind die Völker von diesen Arten am grössten. Die Brut muss ernährt werden, doch Baumsäfte und andere Insekten gehen in dieser Jahreszeit langsam zur Neige, da liegt es auf der Hand, dass eine andere Nahrungsquelle gesucht wird. Fleisch und Süssgetränke locken sie an und schon haben wir ungewünschte Besucher bei uns am Tisch. Dies ist der Grund, wieso diese zwei Wespenarten als lästig bezeichnet werden.
Wann stechen Wespen?
Besonders aggressiv sind Wespen am Nest, weil sie ihre Jungen verteidigen. Gehen Sie nicht zu nah!
Ansonsten stechen Wespen nur, wenn sie sich bedrängt fühlen. Wer ruhig bleibt und nicht herumfuchtelt, wird also nicht gestochen.
Ist eine Wespe in die Kleider gekrochen, nicht drücken, sondern ruhig warten oder Kleidungsstück langsam ausziehen.
Ein Stich ist meistens ungefährlich. Bei Verdacht auf eine Allergie oder bei einem Stich in den Mund aber sofort die Sanität anrufen!
Fotos: © Rudolf Büchi / Siegfried Keller / Albert Krebs